Wie läuft das Outing ab?
Sexuelle und romantische Orientierungen können sehr vielfältig sein und man kann vielleicht gar nicht glauben, was es alles gibt.
Es gibt einmal das innere Coming- out. Dieser Prozess läuft jeder Mensch in seiner eigenen Geschwindigkeit. Es gibt da kein Plan für alle. Das innere Coming- out ist die Auseinandersetzung mit dir selbst, welchem Geschlecht du dich hingezogen fühlst und zu erfahren, was dich sexuell und romantisch anzieht und was weniger. Das braucht Zeit und das ist in Ordnung. Es kann auch sein, dass dir das Mühe bereit und es dir schwer fällt deine Orientierung anzunehmen. Auch das ist in Ordnung, denn in unserer Gesellschaft sind Bilder und Vorstellungen von Heterosexualität (Liebe und sexuellen Kontakt zwischen Frau und Mann) weit verbreitet und wird oft als Norm bezeichnet. Wenn man merkt, dass man nicht dieser gesellschaftlichen Norm entspricht, kann das Ängste und Unsicherheiten auslösen. Nimm dir also Zeit und es gibt kein richtig und falsch, du entscheidest, wie und ob du dich outen möchtest.
Dann gibt es auch noch das äussere Coming-out. Damit ist das Zeigen und Kommunizieren seiner Orientierung nach Aussen (also deiner Familie, Freud*innen, nahes Umfeld usw.) gemeint. Aber du entscheidest, wem du es zuerst sagen möchtest.
Sicherlich ist es sinnvoll, dass du zuerst einer Person sagst, welcher du am meisten vertraust. Du kannst dir auch Hilfe von einer Fachperson holen, dass kann bei uns sein oder auch wo anders, wo du dich sicher fühlst.
Beide Coming- outs können sehr befreiend wirken und entlasten. Wir wünschen dir ganz viel Kraft, Mut und Freude in deinem Lebensweg.